Die Kompetenzgruppe Schwarzwildgatter ist ein eingetragener Verein, dessen Mitglieder u.a. Betreiber und Gattermeister von behördlich genehmigten Schwarzwildgattern sind.
Hier finden Sie die Satzung.
Ziel ist der Betrieb von Schwarzwildgattern zur Jagdhundeausbildung gemäß den „Leitlinien für die Ausbildung von Jagdgebrauchshunden zur Schwarzwildjagd in eigens dafür betriebenen Schwarzwildgattern“. Das wird insbesondere auch durch die Aus- und Weiterbildung von Gatterbetreibern und -meistern, Jagdgebrauchshundeführern und Verbandsrichtern verwirklicht.
Klimawandel und veränderte Agrarlandschaft bieten Schwarzwild einen optimalen Lebensraum, der die Reproduktionsraten weiter ansteigen lässt. Im Sinne der Wildschadensbekämpfung und der Tierseuchenprophylaxe ist die waidgerechte Bejagung von Schwarzwild unerlässlich.
Dabei sind geeignete und brauchbare Jagdhunde unverzichtbar. Sie übernehmen Aufgaben, die Menschen nicht erfüllen können: Sie finden und verweisen das Schwarzwild in unwegsamen Gelände, bringen es in Bewegung und machen es damit für die Jäger sichtbar und bejagbar.
Schwarzwild stellt an Jagdhunde besondere Anforderungen. Denn Sauen sind wehrhaft und dem Hund überlegen. Das Sozialverhalten in der Rottenstruktur potenziert die Gefährlichkeit für den Hund.
Es ist daher ein Gebot der Vernunft und des praktizierten Tierschutzes, Jagdhunde angemessen auf ihre Aufgabe bei der Schwarzwildjagd vorzubereiten.
Für die Vorbereitung der Jagdgebrauchshunde auf ihren Einsatz am Schwarzwild haben sich sachkundig ausgestattete und geführte Schwarzwildgatter bewährt. Diese Gatter sind jagdkynologische Einrichtungen, die ausschließlich der Vorbereitung und Prüfung von Jagdgebrauchshunden zur Schwarzwildjagd dienen.
Sie sind gleichermaßen Angebot und Aufforderung an die Jagdhundeführer, ihre Hunde angemessen auf die Begegnung mit Schwarzwild vorzubereiten.
Es kann davon ausgegangen werden, dass durch das Lernen der Jagdhunde im Schwarzwildgatter ihre jagdliche Effizienz wächst, ihr Verletzungsrisiko sinkt und ihre Überlebenschancen steigen.
Die Rahmenbedingungen des Gatterbetriebs sind auf die Wahrung des Wohlbefindens der im Gatterbetrieb beteiligten Sauen und Jagdhunde durch Bedarfsdeckung und Schadensvermeidung ausgerichtet.
Die Beurteilung und Prüfung des Gatterbetriebs auf Grundlage der Rahmenbestimmungen der Leitlinien ist durch die Tierärztliche Hochschule Hannover erfolgt.
Es sind mehrere wissenschaftliche Arbeiten und Stellungnahmen dazu verfasst worden:
Erler, R.: Untersuchungen zur Stressbelastung von Wildschweinen bei der Ausbildung von Hunden zur Verhaltensanpassung im Schwarzwildgatter (Dissertation, Hannover 2020).
Müller, J.: Untersuchung zur Stressbelastung von Hunden bei der Ausbildung zur Verhaltensanpassung im Schwarzwildgatter (Dissertation, Hannover 2009)
Stellungnahme der Tierschutzreferenten der Länder:
"Die Hundearbeit in Gattern ist nach Studien der TiHo Hannover bei strikter Beachtung der den Untersuchungen zugrunde liegenden Rahmenbedingungen zur Erlangung brauchbarer Jagdhunde nach heutigen Erkenntnissen als nicht tierschutzrelevant anzusehen."
Auszug aus dem Protokoll der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz, Arbeitskreis Wildtiere und Jagd vom Treffen im Juli 2011 am Schwarzwildgatter Zehdenick:
"Es wurde einstimmig festgestellt, dass gegen ein Gatter keine grundsätzlich Bedenken bestehen, dass aber viele Details richtig gemacht werden müssen. Deshalb wird ein Merkblatt mit den Anforderungen an Gatter inkl. Erfordernis einer §11 Genehmigung, Anforderungen an Gattermeister, Sauen, Hunde und Hundeführer erarbeitet."
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